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12. März 2021 | Bildungszentrum Luzern

Ist der Pinguin eine Fehlkonstruktion?

Natürlich konnte Maren Dörig in einer Dreiviertelstunde keine komplette Stärken-Schwächen-Analyse für alle Teilnehmenden durchführen. Doch die Tipps, die sie parat hatte, können allen viel helfen.

Am Anfang war der Pinguin. Der deutsche Fernsehmoderator und Kabarettist Eckart von Hirschhausen hat das putzige Tierchen zum Star einer Parabel gemacht, die als Blaupause für die Stellensuche gelten kann.

Ist das Tier, fragt sich der Zoobesucher, eine Fehlkonstruktion? Kurze Ärmchen, keine Kniescheiben – armer Kerl! Doch dann springt der Pinguin ins Wasser. Und es wird klar: Es gibt keine Fehlkonstruktionen. Es gibt nur unpassende Orte. Der Pinguin kommt, Kniescheibe oder nicht, mit dem energetischen Gegenwert eines Liters Benzin rund 2000 Kilometer weit. Elon würde töten für solche Effizienz.

Maren Dörig erklärt in ihrem Input-Referat genau das. Um zu wissen, wohin man passt, muss man zuerst wissen, wer man ist. Da helfen Stärken-Schwächen-Analysen, Gespräche mit guten Freunden, Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Stärken, sagt die Dozentin, gehören ausgebaut. Schwächen, findet sie, sollte man zur Kenntnis nehmen, aber nicht zu viel Energie darauf verwenden. Denn wie Eckart von Hirschhausen so schön sagt: «Auch sieben Jahre Psychotherapie machen aus einem Pinguin keine Giraffe.»

 

Hier die wichtigsten Take-aways aus dem Input-Referat von Maren Dörig:

 

- Man muss Vertrauen in sich haben. Deshalb sollte man seine Stärken und Schwächen kennen.  

- Resilienz und Achtsamkeit helfen, Gefühle von Angst und Unsicherheit in den Griff zu bekommen.

- Wenn Dinge nicht mehr linear verlaufen, so wie das heute der Fall ist, muss man sich anpassen können.

- Man soll auch auf seine Intuition, sein Bauchgefühl hören.

- Eine Schwäche ist in mancher Situation eine Schwäche, in einer anderen nicht. Ein Torwart muss keine Tore schiessen können. Kann ein Stürmer keine Tore schiessen, ist das fatal.

- Aber: Nicht jede Schwäche ist eine Schwäche, die ich akzeptieren muss.

- Ehrlichkeit mit sich selbst ist Grundbedingung. Frauen neigen eher dazu, sich zu unterschätzen.

- Fragen an sich selbst:
Welchen Arbeitgeber, welche Produkte finde ich toll? Welche Themen interessieren mich?
Wie sieht der Alltag aus? Brauche ich eine Struktur oder agiere ich lieber autonom? Suche ich Kolleginnen oder halte ich lieber Distanz?
Was ist mir wichtiger, gute Führung oder mehr Freiheit?
Passt die Unternehmenskultur zu meinen Werten?

- Werte können sich im Lauf des Lebens verändern.

- Eine ehrliche, gute Stärken-Schwächen-Analyse ist ein Prozess. Es hilft, wenn man eine Weile lang jeden Abend den vergangenen Tag Revue passieren lässt und sich die immer gleichen vier Fragen beantwortet:
Was hat mir heute Freude bereitet?
Wofür / wem kann ich heute dankbar sein?
Wo habe ich mich heute richtig lebendig gefühlt?
Welche Stärken konnte ich heute richtig gut ausleben?

- Wenn man 80 % des in einem Stelleninserat verlangten «Soll» erfüllt, kann man sich mit guten Chancen bewerben.

- Eine Stelle findet man, indem man zuerst reflektiert, dann sich selbst managt und sich schliesslich selbst vermarktet.

- Investieren Sie Zeit in Ihre Persönlichkeit, in sich selber, denn das ist eine Investition in die Zukunft. Wissen, was Sie können, und Ihr Selbstverstrauen wird wachsen.

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