Grad auf dem Stuhl sitzen, geerdet, die Füsse flach am Boden. Auf den Sitzhöckern sitzen. Die Wirbelsäule gerade durchstrecken, Brust offen, damit Energie und Atem gut fliessen können. Kopf gerade, das Kinn ein wenig eingezogen, die Schultern nach hinten abgerollt.
Man muss sich wohl fühlen, das ist das Wichtigste.
Wenn man eine gute, bequeme Position gefunden hat, die Augen schliessen, tief einatmen, durch die Nase ein, tief in den Bauch, durch die Nase wieder aus. Im Abend ankommen. Ganz entspannt sein, der Atem fliesst sanft durch die Nase, durch den Körper. Mit jedem Atemzug werden wir entspannter und entspannter, lassen alles los. Wir richten unsere Aufmerksamkeit vollkommen auf unseren Atem. Die Gedanken wandern lassen, sich auf den Atem konzentrieren, auf den Bauch, auf den Atem.
Sich am Schluss ein Lächeln schenken, dann die Finger bewegen, die Arme, die Beine, langsam die Augen wieder öffnen, zurückkommen.
Zu Beginn seines Referates nahm Mischa Stähli die Zuhörenden mit auf eine kurze Meditation. Anschliessend erklärte er, was Meditation und Mindfulness ihm persönlich gebracht haben und welche Rolle sie in der heutigen Zeit spielen. Die wichtigsten Take-aways:
- Gerade, wenn die Zukunft so schnell näher kommt wie heute, ist es wichtig, trotz Veränderungen und Unsicherheiten resilient zu sein.
- Wir stehen jetzt am Anfang der 4. industriellen Revolution. Auch diese Revolution hat grundlegende Veränderungen für uns bereit. Wir müssen lernen, mit diesen umzugehen. Wir können dem gar nicht ausweichen.
- Wenn man heute ein Studium beginnt, kann man nicht sagen, wie die Wirtschaft aussieht, wenn man seinen Abschluss hat. Es kann sein, dass dann schon völlig neue Skills gefragt sind. Es kann sein, dass das, was man im ersten Studiumsjahr gelernt hat, schon so veraltet ist, dass man es gar nicht mehr brauchen kann. Das ist ein Fakt, und wir müssen lernen, mit dem umzugehen. Wir können nicht sagen, wir wollen das nicht. Wir müssen aktiv schauen, dass wir diese Situation für uns nutzen können, das Beste für uns daraus machen.
- Meditation ist eine formelle Praxis, um seine Gedanken besser zu kontrollieren. Ihr müsst Euch vorstellen: Das Gehirn ist eine Art Hardware. Unsere Gedanken, unser Verstand, unsere Glaubenssysteme sind wie die Software. Mit Meditation lernen wir, diese Software neu zu schreiben, unsere Gedanken und Denkmuster zu erkennen und zu ändern. Man beginnt zu verstehen, dass Kritik nur die Meinung anderer Personen ist. Indem man lernt, den Mind zu verstehen, beginnt man zu realisieren, dass all diese Gedanken, all diese Glaubenssysteme gar nicht wirklich wir selber sind, sondern dass es eine Art Programm ist, welches da in unserem Kopf abläuft. Mit gezielter Meditation beginnt man schrittweise, weniger an sich zu zweifeln, bekommt nach und nach eine Art Grundglück, eine Grundzufriedenheit mit sich selber. Man ist präsenter im Leben und kann viel mehr erreichen.
- Ein bekannter Effekt von Meditation ist, dass man weniger Schlaf benötigt, man ist fitter, denkt schneller, hat mehr Fokus. Es gibt Studien, die sagen, dass man nach nur acht Wochen Meditation und Mindfulness-Praxis bis zu 25% mehr graue Hirnzellen hat. Es gibt mehr neuronale Verbindungen im Hirn, das Körperbewusstsein verbessert sich, man ist allgemein gesünder, das Immunsystem wird stärker, kann sich auch automatisch gesünder ernähren, und man wird resilienter und kann auch viel besser mit Kritik umgehen, weil man innerlich stärker und gelassener und ist näher bei sich selber.