"Wichtig ist, dass man unsere Visionen und Werte sehen und spüren kann"

Sarah, welches ist Dein Lieblingsraum am BZLU?

Ich mag die kreativeren natürlich lieber – in einem Klassenzimmer gibt es einfach nicht so viel Spielraum. Ich mag die Mensa sehr, aber auch den Kreativraum und das Lehrerzimmer.

Was magst Du zum Beispiel an der Mensa besonders?

Mir gefällt die Tapete in der Mensa sehr gut. Ich habe das Gefühl, dass durch diese natürlichen Elemente verhindert wird, dass die Mensa steril wirkt, dass sie persönlicher. Die Stühle haben wir second-hand gekauft. Ich mag den Kontrast.

Mit welchem Grundgedanken hast Du die Räume eingerichtet?

Das BZLU ist eine Ausbildungsstätte für junge Berufsprofis im Tourismus und in der Wirtschaft. Sie sind ehrgeizig, sie arbeiten hart. Sie möchten dazulernen und ihre beruflichen Ziele erreichen. Das BZLU hilft ihnen dabei, indem es eine aktuelle, praxisnahe Weiterbildung anbietet, die die Studierenden dazu befähigt, in ihrem Gebiet Erfolg zu haben. Zu einer guten Ausbildung gehört unbedingt ein Umfeld, das zum Lernen animiert und zu den jungen Leuten passt.

Die Einrichtung des BZLU ist also auch Ausdruck davon, wofür das BZLU steht.

Genau. Die Einrichtung vermittelt auf sehr konkrete Art und Weise unsere Visionen und Werte. Wir inspirieren Menschen zu lernen und zu wachsen. Wir sind visionär, persönlich und praktisch. Und so wollen wir auch wahrgenommen werden, inhaltlich wie optisch. Deshalb war es mir wichtig, diese Visionen und Werte sicht- und spürbar zu machen. Und auch die Studierenden sollen sie erleben, im Klassenzimmer, bei der Gruppenarbeit, aber auch beim Relaxen in der Mensa oder in der Cafeteria.

Woran zeigt sich das alles im Detail?

Die Studierenden sitzen zum Beispiel auf ergonomischen Bürostühlen, die sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen lassen. Die Tische in den Klassenzimmern haben Räder, damit man sie jederzeit leicht herumgeschoben werden können. Leicht zu pflegen und unkompliziert zu reinigen sollte das Mobiliar auch sein. Und dann habe ich natürlich auch darauf geschaut, dass die Inneneinrichtung wertig ist. Wir sind in dieser Hinsicht eher eine Yacht als ein Kreuzfahrtschiff.

Gab es noch weitere Aspekte?

Gewisse Aspekte des Corporate Design sind in der Einrichtung sichtbar. Da ist natürlich das BZLU-Logo, da sind aber auch die Farben, die für die drei Schulen stehen, die wir unter unserem Dach vereinen. Die Höhere Fachschule Tourismus Luzern, die Höhere Fachschule Wirtschaft Luzern und die SEITZ Handels- und Kaderschule Luzern sind alle durch ihre eigenen CD- bzw. CI-Farben vertreten. Die Studierenden wissen also immer, wo sie sind: Die Klassenzimmer der HFT haben grüne Akzente, diejenigen der HFW orange, und Blau steht für die SEITZ: Und dann möchten wir natürlich auch ein wenig mit unserer einmaligen Lage angeben: Das BZLU liegt direkt gegenüber vom Bahnhof mit Ausblick auf den See und auf die Berge. Diesen Blick hat man hier von jedem Klassenzimmer aus, und auch von der Cafeteria und von der Mensa.

Allen Leuten recht machen kann man es vermutlich nie.

Ich habe versucht, mich immer in die jeweiligen Zielgruppen hineinzuversetzen. Dabei hat mir sicher mein beruflicher Hintergrund als Psychologin geholfen. Beim Lehrerzimmer habe ich mich zum Beispiel gefragt: Was braucht es, damit ich mich hier wohl fühle, nicht beengt bin, mich wertgeschätzt fühle und alles habe, was ich gerade brauche?

Bekommst Du Rückmeldungen?

Die Dozierenden und das Kernteam äussern sich sehr positiv. Jedes Mal, wenn ich in den zweiten Stock gehe, sind Leute im Lehrerzimmer und im Kreativraum. Ich werte das als ein sehr positives Zeichen. Die Studierenden sind aktuell nicht sehr oft im Gebäude, ich bin aber sicher, dass sie den zusätzlichen Raum ebenfalls gern und gut ausfüllen werden.

Musstest Du Dich auch gegen Widerstände durchsetzen?

Nein, überhaupt nicht. Wichtig ist, dass die Geschäftsleitung auf derselben Linie ist. Die visuelle Umsetzung unserer Visionen und Werte ist ein gemeinsames Unterfangen.

Ist denn gar nichts schiefgelaufen?

Nein, aber ich hätte mich gefreut, wenn die neuen Räume von Anfang an mit Leben gefüllt worden wären. Umso mehr freue ich mich auf Normalität – auch am Bildungszentrum Luzern.

Fotos: BZLU / Beni Sutter www.grauwert.ch